Eine spürbar steigende Inflation und wirtschaftliche Verwerfungen durch den Krieg in der Ukraine setzten den Finanzmärkten in den ersten sechs Monaten des Jahres zu. Der EuroStoxx gab um 17,4% nach, der MSCI-Weltindex auf Euro-Basis um 13,4%. Selbst die Kurse von Anleihen litten unter den gestiegenen Zinsen. Selbst mit erstklassigen Staats-Anleihen (REX Performance Index) war mit -7,3% kein Blumentopf zu gewinnen. Der Euro ermäßigte sich aufgrund der zögerlichen Politik der EZB gegenüber dem Dollar um 8% und fiel auf den tiefsten Stand seit 19 Jahren.
Finanzmärkte im Korrektur-Modus
Gemessen von den Höchstständen haben inzwischen die meisten Aktienmärkte um 20 – 25% korrigiert, der technologielastige Nasdaq in den USA sogar um rund 35%. Der Welt-Anleihen Index gab ebenfalls um erstaunliche 20% nach, während etwa die Kryptowährung Bitcoin um stolze 70% fiel.
Angesichts dieser Rückgänge kann man von einer fortgeschrittenen Korrektur sprechen. Die weltweite Baisse hat gute Gründe mit dem Krieg in der Ukraine, den rigiden Lockdowns in China und der hohen Inflation von rund 8%.
Inzwischen befürchten nicht wenige eine Rezession, die laut Definition mindestens zwei Quartale in Folge mit schrumpfender Wirtschaftsleistung bedeuten würde. Wenn man die Welt „nur“ aus der Brille Aktien oder Renten betrachtet, so ist die Lage nicht sehr rosig. Wenn man Volatilität aber als Chance begreift, dann kann man dadurch jedes Portfolio mit einer zusätzlichen Renditequelle bereichern: systematische Prämieneinnahmen durch sogenannte Stillhaltergeschäfte.
Vergleich 2000-2002
Die heutige Situation an den Märkten lässt sich mit der von vor 20 Jahren vergleichen. Der Hype um TMT (Technologie, Medie, Telekom) in den Jahren 1998-2000 ist gleichzusetzten mit dem Segment der FANG Aktien der letzten Jahre. Die Indices wurden von einigen wenigen Aktien nach oben getrieben bis die Blase endgültig geplatzt ist.
Ausweg aus dem Bewertungsdilemma: Volatilität als eigene Assetklasse
Was institutionelle Anleger wie Banken, Versicherungen und Pensionskassen seit langem im Portfoliomanagement einsetzen, ist bei vielen Anlegern weitgehend unbekannt. Dabei erfüllen Stillhaltergeschäfte in hohem Maße zwei wichtige Ziele: den Wunsch nach Rendite bei gleichzeitiger Sicherheit des Kapitals.
Volatilität als Chance: Das Ei des Kostolany
Der legendäre Börsen-Altmeister André Kostolany brachte es auf den Punkt: „Was die Optionskäufer regelmäßig verlieren, gewinnen die Stillhalter, die nicht zufällig mit den großen Banken und Versicherungen identisch sind.“ Im Gegensatz zu Options-Käufen, bei denen der Anleger in mehr als 70% aller Fälle seinen Einsatz verliert, sind Stillhalter-Geschäfte (also der gedeckte Verkauf von Optionen) eine Möglichkeit, kontinuierliche Erträge zu erzielen.
Mit systematischen Stillhaltereinnahmen konnte und kann insbesondere in volatilen Phasen ein signifikanter Mehrwert erzielt werden.
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